Blizzard: Keine Klage von NetEase - sie stammt von einem Spieler! (Update)

14 Jahre hielt die Partnerschaft von NetEase mit Blizzard an, die einen Großteil der Laufzeit von WoW in der Volksrepublik China begleitete.

Der Streit zwischen Blizzard und NetEase geht weiter: Jetzt fordert das Unternehmen aus China sogar 43,5 Mio. Dollar von der Spieleschmiede, die hinter WoW, Overwatch, Starcraft und Hearthstone steckt. Auf welcher Basis fußt diese Klage aber?

Update vom 25. April 2023: Eine wilde Wendung in der Geschichte rund um das Ende der Partnerschaft von Blizzard und NetEase: Sina Technology, die zuvor noch über eine 43,5 Millionen Dollar schwere Klage gegen Blizzard durch NetEase berichtet hatten, haben jetzt eine Antwort von Blizzard veröffentlicht: Es gebe gar keine Klage von NetEase. Die Autoren von WoWHead haben überprüft, wie es zu dem Missverständnis gekommen sein dürfte.

Falscher Klage-Eintrag Quelle der irrtümlichen Annahme

Demnach finden sich auf der Seite Tianyancha, welche öffentliche Informationen wie etwa chinesische Gerichtsdokumente sammelt, Einträge einer Klage von NetEase und einer Person namens Yang Jun gegen Blizzard Entertainment. Yang Jun ist aber kein Teil von NetEase, sondern hatte dieses Unternehmen auch schon verklagt - der ursprüngliche Eintrag listet inzwischen auch nur noch ihn als Kläger gegen Blizzard und kurioserweise "The9". Letzteres Unternehmen war der Vorgänger von NetEase für die Server Blizzards in China.

Wer ist der Kläger Yang Jun? Es handelt sich beim Kläger wohl einfach um einen verärgerten Spieler, der immer wieder versucht, von Spiele-Unternehmen Geld für Erstattungen einzufordern. Die Original-Klageschrift gegen Blizzard, über welche wir noch berichtet hatten, war einfach fehlerhaft eingetragen. Darum berichteten chinesische Medien über eine NetEase-Klage gegen Blizzard - und wir ebenso. Wie es zu dem Fehler kam, ist unklar.


Original vom 24. April 2023: In der Vergangenheit war das Unternehmen NetEase als Publisher-Partner für Blizzard in China zuständig: Spiele wie WoW, Hearthstone, Overwatch - sie alle nutzten NetEase-Server, denn nur chinesische Unternehmen dürfen in der Volksrepublik auch aktiv sein. Aus der ehemaligen Partnerschaft ist inzwischen ein angespanntes Verhältnis geworden - denn nun folgt eine Klage von NetEase, die von Blizzard Entertainment etwa 43,5 Millionen US-Dollar an Erstattungen einfordert.

Wofür will NetEase Geld von Blizzard bekommen?

Der Fokus der NetEase-Klage sei die Verletzung von Lizenzabkommen, die zwischen NetEase und Blizzard bestanden. In diesem Sinne machen die Verantwortlichen des chinesischen Unternehmens Blizzard dafür verantwortlich, dass man sich nicht auf eine Verlängerung der Partnerschaft zu zufriedenstellenden Bedingungen einigen konnte. Entsprechend sei Blizzard finanziell laut NetEase dafür verantwortlich, folgende Entschädigungen zu zahlen für:

 
  • Erstattungen für Spieler (etwa WoW-Fans, die plötzlich ohne Server sind)
  • unverkaufte Fan-Artikel
  • Anzahlungen auf Spiele, die sich noch in der Entwicklung befanden

Laut dem chinesischen Unternehmen Sina Technology (via WoWHead) geht es in der Klage auch um "ungleiche Bestimmungen zugunsten von Blizzard Entertainment", die etwa dafür sorgten, dass hohe Einlagen von NetEase Activision finanziell risikofrei halten sollten.

Die Klage ist nur der nächste Schritt im großen Streit zwischen Blizzard und NetEase. Dieser könne sogar auf einem sprachlichen Missverständnis beruhen, jedoch ist die Auswirkung unmissverständlich gewesen. Die Büroräume von Blizzard wurden zerstört, ebenso wie die einzigartige Gorehowl-Axt-Replik. Das Ganze gab es sogar als Livestream, der die Aktion förmlich zelebrierte. Wir halten euch natürlich auf dem Laufenden, welche Folge die Klage von NetEase haben wird.

Quelle: Buffed